Grosse Klappe ist garantiert vorhanden - Seite 1
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Der Eichelhäher (Garrulus glandarius)
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Der Eichelhäher (Garrulus glandarius) hat bei deutlich kürzerem Schwanz in etwa die Körpergröße einer Elster und gehört wie
sie zu den Rabenvögeln. Bei der Gefiederfarbe, die bei Männchen und Weibchen gleich ist, überwiegt ein Beigeton mit einem
Anflug von rot an den Halsseiten und im Nacken. Vor allem im Flug fallen der weiße Bürzel sowie weiße Flügelfelder auf, die
sich von den schwarzen Flug- und Schwanzfedern abheben. Der Scheitel ist hellbeige mit schwarzer Strichelung und schwarz
ist auch der Bartstreif vor der weißen Kehle. Sein Markenzeichen aber sind die Außenfahnen der Flügeldeckfedern, die auf
leuchtend himmelblauem Grund eine schwarze Querbänderung aufweisen. Ein Wanderer, der in der Mauserzeit eine solche
Feder findet, schmückt damit gerne seinen Hut.
Wichtiger Samenverbreiter, aber auch Nesträuber. Schon der Name macht es deutlich: Der Eichelhäher hat hauptsächlich
Eicheln auf seinem Speiseplan. Doch auch Bucheckern, Hasel- und Walnüsse oder Esskastanien verschmäht er keineswegs. Im
Herbst sieht man ihn häufig mit einem dieser Baumsamen im Schnabel nach geeigneten Verstecken im Boden suchen. Denn er
legt wie Eichhörnchen Nahrungsvorräte für den Winter an. Da er die meisten seiner Verstecke unter der Schneedecke gar nicht
mehr wiederfindet, sorgt er so für die Verbreitung der Baumkinder, was dem Förster jede Menge Arbeit abnimmt. Weniger
beliebt macht sich der Eichelhäher, wenn er im Frühling und Sommer Vogelnester ausraubt, um damit sich selbst und seine
Jungen zu versorgen. Doch vorwiegend ernährt er sich und seine Jungen in dieser Zeit mit erbeuteten Großinsekten wie
Heuschrecken und Käfern sowie deren Larven ebenso wie den
Raupen von Schmetterlingen. Kleinsäuger und Reptilien stehen auch
auf seiner Speisekarte, wohingegen er Amphibien offenbar meidet.
Aas aber verschmäht er nicht.
Der Eichelhäher ist ein Waldbewohner, der strukturreiche
Laubmischwälder bevorzugt. Doch auch in Parks oder im
Wohnsiedlungsbereich mit dichten Sträuchern und alten Bäumen ist
er gerne zuhause. Sein Nest baut er gut versteckt in den Wipfeln von
Sträuchern. Erst wenn das Laub dicht genug ist, beginnt er mit der
Eiablage meist in der zweiten Aprilhälfte. In der Regel sind es vier
bis sieben Eier, die etwa zweieinhalb Wochen bebrütet werden. Die
Jungenaufzucht dauert dann noch einmal rund drei Wochen.
Der Eichelhäher macht nur eine Brut pro Saison. Er kommt in ganz Europa vor. In Süd- und Mitteleuropa ist er überwiegend
Standvogel, ansonsten ist er Teilzieher, weist aber durchaus schon Anzeichen von Zugvogelverhalten nach Süden aufSelbst
Nesträuber, wird der Eichelhäher auch immer wieder zum Opfer anderer, die sich in diesem Metier betätigen. Elstern, Krähen,
Marder und Waschbären vergreifen sich gerne an seinem Gelege oder an den im Nest befindlichen Jungvögeln. Den erwachsenen
Hähern stellen vor allem Habicht und Wanderfalke nach, doch sind sie eher bei den gerade flügge gewordenen und noch
unerfahrenen Jungen erfolgreich. Denn die erwachsenen Eichelhäher sind ausgesprochen intelligent, vorsichtig und dank ihres
ausgeprägten Warnverhaltens gut geschützt. Der Eichelhäher gilt in seinem Bestand als nicht gefährdet.
Quelle Nabu: https://www.bund-hessen.de/arten-entdecken/eichelhaeher/